Hat etwa die Feuerwehr als kommunale Einrichtung ihrem Dienstherren in dem öffentlichen Gebäude Hausverbot erteilt? Nein. „Unser Hochbauamt hat eine Feuerbeschau im Gebäude durchgeführt“, erklärt Bürgermeister Erich Püttner auf Nachfrage zu diesem Thema. Und das Problem, das erkannt worden sei, liege darin, dass der Saal im ersten Obergeschoss über keinen zweiten, gangbaren Fluchtweg verfüge. Er ist über eine separate Zugangstür über die Ostseite des Feuerwehrhauses erreichbar. Seit Jahren finden dort regelmäßig die Sitzungen des Marktgemeinderates und dessen Ausschüssen statt. Zudem bietet die Kauferinger Volkshochschule dort diverse Gymnastikkurse an – oder besser gesagt: hat angeboten. Denn vor einigen Wochen wurde der VHS die Nutzung untersagt. Im Brandfall könnten die Personen nur über das Treppenhaus ins Freie gelangen – oder durch eine zweite Tür im Sitzungssaal, die in den Aufenthaltsraum der Feuerwehr führt. Aber das ist der Knackpunkt. Notausgänge müssen immer zu öffnen sein. „Diese Tür müsste im Ernstfall aber erst von einem Befugten geöffnet werden. Ein Panikverschluss, der auf Knopfdruck öffnet, geht nicht“, erklärt der Bürgermeister das Problem. Denn Unbefugte dürften sich nicht ohne Aufsicht im Feuerwehrhaus aufhalten.
Der Markt will sich für alle Eventualitäten rüsten
Fälle aus anderen Bundesländern und Regierungsbezirken zeigen, dass sich der Diebstahl von digitalen BOS-Geräten (BOS steht für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) nicht lohnt. Alle Apparate haben eine Seriennummer und können nur mit entsprechender Sicherheitskarte betrieben werden, die bei Verlust über den Netzbetreiber gesperrt wird – sobald festgestellt wird, dass ein Gerät abgängig ist.
Der Markt Kaufering will sich nun also gegen alle Eventualitäten rüsten. Laut Bürgermeister Erich Püttner werde derzeit geklärt, ob dieses Thema in den Nutzungsbedingungen nicht irgendwo geklärt ist. Am 8. März soll sich der Marktgemeinderat mit dem Thema beschäftigen. Aber was sagt die Volkshochschule? Sechs Sportkurse mussten aus dem neuen Sommerprogramm gestrichen werden, weil der Saal im Feuerwehrhaus nicht mehr genutzt werden darf. Auch der aktuelle Betrieb sei eingeschränkt, teilt eine Mitarbeiterin mit. „Es ist wirklich schade, dass wir die Leute enttäuschen müssen. Wir hoffen, dass wir Ersatz finden“, erklärt sie auf Nachfrage. Es sei schwierig, alternative Räume in Kaufering zu finden.
Die zur Verfügung stehenden Seminarräume in Seniorenstift und Geschäftsstelle würden nicht ausreichen, und man greife bereits auf Sportzentrum und Turnhalle der Grundschule zurück. „Wir könnten noch mehr Kurse anbieten, wenn wir mehr Räume hätten“, sagt die Mitarbeiterin. Gesucht würden Lokationen mit einer Größe zwischen 80 und 100 Quadratmetern.
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War es das mit den Sitzungen im Feuerwehrhaus? - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: Link Landsberger Tagblatt